Gott ist Geist. Wer mit ihm in Kontakt treten will, muss dies im Geist und in der Wirklichkeit tun. Die gesamte Christenheit wird eine Reformation erleben, indem sie die geistliche Wirklichkeit entdeckt. Anstatt eine Meinung über Gott zu haben, werden Christen ihren Gott kennen lernen. Ein geistliches Christentum
In der westlichen Welt und damit auch im Christentum wurde die geistliche Wirklichkeit fast völlig ignoriert. Ihre Existenz war bestenfalls ein biblischer Lehrsatz. Doch das ganze neue Testament berichtet ständig von einem selbstverständlichen Umgang mit geistlichen Kräften.
Jesus sagte seinen Jüngern1, dass sie seine Lehren eigentlich erst verstehen werden, wenn sie selbst den Geist der Wahrheit empfangen hätten. Er sagte: Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wirklichkeit leiten.2
Im Augenblick gibt es wenige geistliche Christen. Doch die Christenheit wird sich für geistliche Kräfte sensibilisieren lassen und sich vom Geist Gottes in die geistliche Wirklichkeit einführen lassen. Sie wird die eigene Übernatürlichkeit nicht auf die gottgegebenen Gaben des Geistes, gelegentliche Gebetserhörungen und die geistliche Wirksamkeit während des Predigtdienstes beschränken. Die Christenheit wird entdecken, was es bedeutet, ein geistliches Leben als Sohn Gottes zu leben.
Die Frucht des göttlichen Geistes
In Lukas 9 wird berichtet, wie die Bewohner eines Dorfes Jesus ablehnen. Seine Jünger machen daraufhin folgenden Vorschlag: Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? Über die Reaktion Jesu lesen wir: Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?3 Hier sagt Jesus eindeutig, dass ein Geist, der Aggressionen gegen Andersdenkende hervorbringt, niemals aus Gott sein kann. Niemals wird der Geist der Liebe Andersdenkende verfolgen. Ein kurzer Blick auf die Kirchengeschichte und die aktuelle Situation der Christenheit zeigt die eklatante Unfähigkeit, im Eifer für die Wahrheit, an sich selbst diese einfachste Unterscheidung des motivierenden Geistes zu treffen.
Hierin besteht der Reformationsbedarf des gesamten Christentums. Die Christenheit wird die Ebene der verstandesmäßigen Lehrsätze und religiösen Traditionen verlassen und die geistliche Wirklichkeit erkennen. Sie wird die einfache Bedeutung der Lehren Jesu verstehen. So zum Beispiel: Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!4 Die Zeit kommt, in der es absurd scheinen wird, jemanden als Geistlichen anzuerkennen, der zwar einen entsprechenden Titel trägt, aber eine negative Ausstrahlung hat. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte.5 Paulus sagt eindeutig, dass die Frucht des Geistes Gottes Liebe, Freude und Frieden ist.6 Viele Christen werden in ihrem Leben den Bedarf einer Heiligung erkennen, der Reinigung von ungöttlichen Kräften.
Die Einheit des Christentums
Die Christenheit wird erkennen, dass es auf der Ebene eines gemeinsamen Glaubensbekenntnisses keine Einheit gibt. Spaltungen aufgrund von Meinungsdifferenzen zeugen ebenso von geistlicher Unmündigkeit wie jeder Versuch, auf Gesprächsebene zur Einigkeit zu finden. Die weltweite Gemeinde Gottes besteht aus allen aus Gott wiedergeborenen neuen Menschen. Die Zugehörigkeit zur Gemeinde Gottes kann weder durch Mitgliedschaften noch durch menschliche Beurteilung festgelegt werden. Durch die zunehmende Sensibilisierung für die geistliche Wirklichkeit wird die Christenheit sich als bereits eins im Geist der Liebe erkennen. Wer einen wiedergeborenen Christen aufgrund einer anderen Meinung verurteilt, offenbart die eigene Ungeistlichkeit. Wer meint, seine Organisation durch Mitgliedschaften abgrenzen zu können, zeigt, dass er die Übernatürlichkeit der Gemeinde nicht erkannt hat und seine Meinung über das Werk Gottes stellt. Die wahre weltweite Gemeinde Gottes ist eins und erkennt sich im Geist der Liebe.
Religiöse Weltanschauung oder tatsächliche Erlösung?
Erlösung für den ganzen Menschen
Die Verwandlung von einem Egoisten zu einem Liebenden, von einem zwanghaften Sünder zu einem vollmächtigen und gerechten Sohn Gottes ist das größte Wunder der Menschheitsgeschichte. Genau dies ist es, was Jesus Christus durch sein Erlösungswerk jedem Menschen ermöglicht hat.
Der Kern dieser Erlösung ist das Wunder der neuen Geburt des menschlichen Geistes aus der Liebes-Natur Gottes durch den persönlichen Glauben an Jesus Christus. Dieses Ereignis ist so bedeutsam, dass der Apostel Paulus sagt, dass damit bereits alles neu ist: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!7
Trotzdem weist er an anderen Stellen immer wieder deutlich auf die Notwendigkeit der Verwandlung des äußeren Menschen hin. Ihr habt den alten Menschen abgelegt und werdet erneuert in eurer Gesinnung. Ihr habt den neuen Menschen angezogen, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.8 Der Geist des Menschen ist tatsächlich Gott entsprechend in Gerechtigkeit und Heiligkeit geschaffen. Die Gesinnung der Menschen ist jedoch von Selbstsucht und Angst geprägt und hat in den Körpern die entsprechenden psychosomatischen Symptome hervorgebracht. Der Erneuerungsbedarf besteht also am äußeren Menschen, an dessen Seele und Körper. Die entsprechende Verwandlung wird durch das lebendige Wort Gottes bewirkt. Die Erlösung durch Jesus Christus betrifft die gesamte menschliche Persönlichkeit. Für das völlige Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist ist gesorgt.
Erlösung durch die Kraft des Geistes und das lebendige Wort
Die Existenz der geistlichen Wirklichkeit wurde nahezu geleugnet. Damit wurden sowohl die Bedeutung der Neuwerdung des menschlichen Geistes als auch die Wirksamkeit des lebendigen Wortes völlig verkannt.
Ohne den Glauben an die Kraft des neugeborenen Geistes wurde das göttliche Energie-Potenzial nie zur Wirksamkeit gebracht und die mächtige Erlösung der Menschheit wurde zu einem bloßen Glaubensbekenntnis ohne jegliche praktische Relevanz entstellt. Die von Gott bewirkte Rettung der Menschheit wurde als religiöse Weltanschauung eingestuft.
Die christliche Predigt adressierte sich fast ausschließlich als Wissensvermittlung an den Verstand und die verwandelnde Wirkung des lebendigen Wortes als übernatürliches Gnadengeschenk wurde kaum erlebt. Der biblische Anspruch zur Erneuerung des Menschen wurde zum erdrückenden Gesetz.
Es scheint, als wäre das christliche Erbe für die Menschheit eine bestimmte religiöse Weltanschauung, die unzählige Splittergruppen und Glaubenskriege hervorbrachte, sowie ein hoher moralischer Anspruch an das menschliche Verhalten, der vielerorts auch wirklich zu einem harmonischeren Zusammenleben geführt und die Geschichte geprägt hat. Tatsächlich ist die Erlösung der Menschheit durch Jesus herrliche Wirklichkeit:
Gott hat seine eigene Lebensenergie in den Geist des Menschen gegeben. Die notwendige Erneuerung des äußeren Menschen besteht nicht in disziplinierter Selbstverbesserung, sondern findet durch die Wirksamkeit des lebendigen Wortes Gottes statt!
Jesus - der einzige Weg
Jesus selbst hat sehr klar formuliert, dass er der einzige Weg zu Gott ist. Erst mit dem allmählichen geistlichen Erwachen, der Eröffnung der geistlichen Wirklichkeit, wird die Christenheit selbst die Bedeutung der durch Jesus vollbrachten Errettung erfassen. Sie wird die Betitelung als größte Weltreligion als Degradierung erkennen, ihre damit verbundene irdische Macht aufgeben, dafür aber wieder mit dem selbstbewussten Anspruch auftreten, die einzige Rettung der Menschheit zu bringen. Die Christenheit wird erkennen, dass eine klare Überzeugung keinen Widerspruch zu Toleranz und Freundlichkeit gegen Andersdenkende darstellt. Es ist bemerkenswert, dass gerade diejenigen, die glauben, jeder könne nach seiner eigenen Facon selig werden, ihre Meinung oft mit großer Intoleranz gegen Menschen mit klarem Glaubensbekenntnis vorbringen.
Botschafter der Liebe
Die Christenheit wird erkennen, dass es nicht darum geht, der Meinung zu sein, dass Jesus frei und glücklich macht. Es geht darum, durch die Kraft Gottes die Wirklichkeit der Erlösung zu erleben und dann auch frei und glücklich zu sein. Christlicher Glaube ist nicht das Übereinstimmen mit bestimmten biblischen Überzeugungen. Stattdessen hat Jesus der Menschheit in der Wirklichkeit des Geistes den Zugang zu Gott ermöglicht. Für eine gefallene, egoistische Menschheit ist der Zugang zur selbstlosen Liebe wieder eröffnet - ein Leben der Liebe ist möglich. Das Leben in dieser Liebe ist der Schlüssel zur Rettung der Menschheit. Die Christenheit weiß bereits, dass sie den Schlüssel zur Rettung der Menschheit hat. Jetzt wird sie erkennen, dass es nicht darum geht, der Menschheit die eigene Meinung aufzuzwingen. Stattdessen soll jeder mit der geistlichen Kraft der Liebe in Berührung kommen und in aller Freiheit seine Chance erkennen, durch das Wunder der Wiedergeburt ein selbstloser Mensch der Liebe zu werden.